Anki Takahashi

Anki und Goukon Sen­sei im Kim Dojo (17.10.2012)

Fotos vom Train­ing habe ich lei­der keine erhal­ten. Deshalb vor­erst einige Impres­sio­nen vom gemütlichen Teil und vom Essen bei Heinz, an dem Anki‑, Goukon- und Sug­imu­ra-Sen­sei mit Chür­bis­suppe, Züri Gschnät­zletem und Chrie­siu­u­flauf Bekan­ntschaft macht­en.

Wer ist Anki Sen­sei? Dazu haben Albrecht und Schlatt etwas geschrieben. Das Train­ing find­et in der 1880 errichteten, mit einem wun­der­baren Par­ket­t­bo­den aus­ges­tat­teten Halle 1 statt. Noch sind nicht viele Karatekas da, und vom Kim Dojo selb­st sehe ich erst mal nur Ralph. Schluck, denke ich. Beim Umziehen wäh­le ich die hin­ter­ste Ecke, wohl ahnend, dass es hier noch eng wer­den wird. Nach Train­ingsende ist Goukon Sen­sei neben meinem Garder­obe­platz und auf­grund genauer Beobach­tung kann ich Euch fol­gende bedeu­tungsvolle Frage stellen:

Wie trans­portiert ein JKA Sen­sei seine Train­ing­suten­silien?

a) Sport­tasche
b) Rol­lkof­fer
c) Kohai
d) Ruck­sack

(Antwort am Ende des Berichts)

Um 19.15 ist die Halle dann voll von bekan­nten und unbekan­nten Gesichtern. Viele Schwarz- und Braun­gurte und damit auch Farbe ins Leben kommt das aufrechte Fähn­lein der restlichen Far­bgurte. Das Kim Dojo ist jet­zt gut vertreten. Eine Gelb-Gürtin kommt zu mir und meint “I ha schiss”. Das kann ich ver­ste­hen, schliesslich wollen wir ja alle eine “gute Falle” machen heute. Ganz lock­er bin auch ich nicht.
Bei Train­ings­be­ginn ergibt ein schnelles Abzählen der 4 Rei­hen so um die 80 Karatekas. Nach dem Aufwär­men übern­immt Anki Sen­sei das Train­ing und lehrt uns zuerst Grundtech­niken. Neben der für sein Alter verblüf­fend­en Beweglichkeit fällt seine trotz aller Ern­sthaftigkeit gut spür­bare Fröh­lichkeit auf. Und seine Fähigkeit, jede “don’t to so” Stel­lung in Sekun­den­bruchteilen einzunehmen.

Die Zeit verge­ht wie im Fluge, die höheren Gurte hän­gen jew­eils noch eine oder zwei Tech­niken an, wie wir es uns vom Dojo-All­t­ag her gewohnt sind. Heute ist aber nicht All­t­ag und nach etwa ein­er Stunde übern­immt Anki Sen­sei braun und schwarz und wir haben die Ehre, bei Ikuo Goukon zu trainieren. Gohon-Ippon Kumite mit Fusstrit­ten ist eine Vari­ante, die wir im Dojo nicht häu­fig prak­tizieren. Danach Kom­bi­na­tio­nen wie Kiza­mi-Mawashi-Gyaku. Goukon Sen­sei schaut zu und hat ein Lächeln um die Mund­winkel. Er kor­rigiert fre­undlich und zeigt wie Anki Sen­sei die “don’t this” Stel­lun­gen. Die “do this” Ver­sio­nen sehen sehr trock­en und ansat­z­los aus­ge­führt aus. “Ham­mer haben”, würde ver­mut­lich Sug­imu­ra Sen­sei sagen.
Irgend­wann wird es von den Braun- und Schwarzgurten her sehr laut, und wir hören unser eigenes nach Luft holen kaum mehr. Das muss auch Goukon Sen­sei aufge­fall­en sein, denn er kommt in die Mitte, wir machen einen Ring um ihn und es entste­ht eine sehr per­sön­liche Atmo­sphäre. Das Eis ist gebrochen und alle freuen sich am Augen­blick, dabei sein zu dür­fen. Und dies schliesst, denke ich, Goukon Sen­sei ein.
Es war zu spüren, dass auch er seine Freude daran hat­te. Irgend­wann waren die Fen­ster der Turn­halle 1 beschla­gen, und das habe ich in 20 Jahren nicht gese­hen. Den Gedanken, dass dies Abschied­strä­nen von unser­er geliebten Train­ingsstätte waren, wis­che ich tapfer bei­seite. Nun kommt der gemütliche Teil und man spricht mit bekan­nten und unbekan­nten Gesichtern. Schön ist es auf der Welt zu sein, sagt die Biene zu dem Stachelschwein!

Die Antwort noch: B