Berge, Kraft, Japan und Karate

Kür­zlich fuhr ich für ein Woch­enende mit alten Fre­un­den ins Bünd­ner­land. In Chur besucht­en wir das Kun­st­mu­se­um, und da hing dieses Bild:

Gio­van­ni Gia­comet­ti, Bergeller Berge (1901), Bünd­ner Kun­st­mu­se­um Chur
Mit fre­undlich­er Genehmi­gung des Bünd­ner Kun­st­mu­se­ums Chur

Es dominiert mit sein­er unbändi­gen Kraft die Wand, an der es hängt. Ich wandte zuerst den Blick ab, weil es zu viel Energie auf ein­mal war. Und sah den Rah­men. Er mit­tet die Energie ein und schafft den Über­gang zur Wand, an der es hängt. Die Energie verteilt sich im Raum.

Der Rah­men wurde von Gio­van­ni Gia­comet­ti selb­st geschnitzt und bemalt…

Was hat es Karate zu tun?

Wenn ich mir beson­ders Mühe gebe, kraftvolle Tech­niken zu “pro­duzieren” löst sich das Ganze zuweilen in Luft auf weil die Span­nung unten mit dem, was von (ganz) oben kommt, nicht übere­in­stimmt. Und dann dieses Bild von Gia­comet­ti, mit sein­er Antwort. Das ist das Schöne an Kun­st und an Karate: Anre­gun­gen und man darf daraus nehmen was es ger­ade braucht.

Und schon fordert uns Karate im Leben her­aus. Was machen wir mit unser­er Pow­er? Löch­er in die Luft (siehe oben) oder etwas Stim­miges?

Was hat es mit Japan zu tun?

Das Bild zieht den Blick nach oben, zur Sonne, die nicht sicht­bar ist. Im Rah­men sieht man stil­isierte Adler, die hun­grig, jeden­falls nicht sehr fre­undlich, ausse­hen. In Japans Natur­re­li­gion, dem Shin­to­is­mus, ste­hen viele der “Kami” (Geis­ter oder Göt­ter) mit den Bergen (oder son­sti­gen beson­deren Plätzen in der Natur) in Verbindung. Und in den Bergen kön­nen die See­len der Ver­stor­be­nen angerufen wer­den.

Wenn Euch dieser Beitrag gefall­en hat, dann ist vielle­icht auch Karate und Form inter­es­sant.

Danke für die Zeit und das Inter­esse, vielle­icht kommt Euch das Bild im Train­ing mal wieder in den Sinn. Oder ihr schaut es im Orig­i­nal an. Ihr wisst jet­zt wo.