Dantag 2024

Dan Tag im Sommer April

Eines muss man dem ASVZ  Zürich und dem Ken Jin Kai oder anders Masoud Mazhari und Heinz Tolot­to lassen: Sie haben ein sehr gutes Händ­chen, was das Wet­ter bet­rifft. Bess­er hät­ten sie es nicht tre­f­fen kön­nen, an diesem reko­rd­war­men April­t­ag. Wom­it wir bei den Ereignis­sen wären:

Training in der Sporthalle ASVZ beim Zoo

Erich betätigte sich vor dem Train­ing als Sauber­mann:

Erich bei der Arbeit.

Wer nun meinte, wegen der Hitze und dem teil­weise sich schon länger auf dem Dô befind­en­den Karate­ka gebe es ein easy Train­ing, hat­te sich schon beim Aufwär­men getäuscht. Danach erlebten wir ein Train­ing, das wichtige Punk­te aus dem Oster­lager in Mür­ren her­ausar­beit­ete. Sen­sei Tom­ma­so machte das in sein­er kom­pe­ten­ten Art wie immer sehr gut. Nett das Bunkai mit Kiri-Kaeshi, dass zum Train­ingss­chluss den Hirn­schmalz aktivierte.

Ehrung Jürgen Stutterich

Geehrt wurde Jür­gen Stut­terich, und dies zurecht, wie Ihr aus dem Train­er­mod­ul Nr. 5 des SKR erfahren kön­nt, auch lustige Anek­doten von Jür­gen. Es lohnt sich wirk­lich, nachzule­sen. Ein Auszug aus den Erin­nerun­gen von Jür­gen:

«Eine Lei­den­schaft, die mich 48 Jahre lang, trotz beru­flich begrün­de­ten Unter­brüchen begleit­en sollte. Ich wurde 1962 auf das Karate aufmerk­sam, aus­gelöst durch wenig existierende Lit­er­atur und als gele­gentlich­er Zuschauer von Kampf­s­port — Demon­stra­tio­nen in Deutsch­land. Dass King Elvis, ich war ein­er sein­er Fans die Dan-Prü­fung während sein­er Dien­stzeit in Old Ger­many ablegte war eine kleine Sen­sa­tion. Ende 1964 besuchte ich einen Anfängerkurs im Karate- und Budo­club Win­terthur, in meinen weit­eren Aus­führun­gen kurz KBCW genan­nt. Anschliessend wur­den wir Anfänger Mit­glieder im Club und trainierten mit viel Ein­satz und Freude. Heinz Bolanz ein mass­ge­blich­er Gefährte im Auf­bau des späteren Shotokan Win­terthur und des Shotokan Arbon war bei dieser Gruppe damals eben­falls dabei. Es war in diesen Tagen nicht ein­fach, einem inter­essierten Gesprächspart­ner Karate als Sport plau­si­bel zu machen. Hier musste oft der Ver­gle­ich mit dem deut­lich bekan­nteren JUDO- Sport her­hal­ten. Dazu ein Kom­men­tar aus ein­er alten Aus­gabe der Win­terthur­er Zeitung „Der Land­bote:

„Karate wird in der Schweiz seit Beginn der Sechziger Jahre trainiert. Die Zahl der Karatekas wächst. Schulen ver­sprechen für viel Geld Unbezwing­barkeit in sechs Wochen! Ein Karate­s­portler ist dem­nach für viele ein ziegelz­er­schla­gen­der Über­men­sch“ Ende Zitat

Unserem Sport man­gelte es an ein­er objek­tiv­en Öffentlichkeit­sar­beit. Gele­gentliche knappe Infor­ma­tio­nen aus dem Aus­land liessen uns Anfänger ver­muten, dass da noch eine andere Dimen­sion existierte. Meine erste damals fun­da­men­tale Lek­türe war „Dynamik Karate“ von Masatoshi Nakaya­ma. Ein Werk mit 300 Seit­en gut nachvol­lziehbarem Text und inter­es­san­ten Fotore­porta­gen mit Sen­seis wie Nakaya­ma, Ochi, Shi­rai, Enoe­da, Kanaza­wa, Mikai, Asa­mi und vie­len mehr. Wir ver­mis­sten Part­ner-Dojos, oder Karateschulen in der näheren Umge­bung. Wir ver­sucht­en im nahen Aus­land Kon­stanz, Radolfzell und Vorarl­berg Kon­tak­te zu schaf­fen. Die Teil­nahme an Kursen in der Westschweiz befriedigte uns trotz vie­len Mae-Geris und Oi-Zukis und Selb­stvertei­di­gungs- Übun­gen nicht immer, wir sucht­en mehr. In dieser Sit­u­a­tion kamen uns zwei Judo-Sportler die mit uns spo­radisch Karate im KBCW trainierten Rolf Hau­ri und Otto Zim­mer­li zu Hil­fe. Die Gespräche mit diesen zwei Sportlern ihren Ansicht­en und Erfahrun­gen mit asi­atis­chen Sportarten und deren Geis­te­shal­tung waren für uns eine neue Welt. Dass Otto und Rolf wenige Jahre später fed­er­führende Part­ner im Auf­bau „Pro­jekt-SKR“ wer­den soll­ten, ahnte damals nie­mand. Als uns Otto begeis­tert von einem Japan­er erzählte den er Ende 1966 in Freiburg i. Br. ken­nen gel­ernt hat­te, began­nen einige von uns schon zu träu­men. Ein japanis­ch­er Meis­ter in unser­er Nähe? Ein weit­er­er glück­lich­er Umstand war, dass unsere Präsi­dentin vom KBCW für den 1. Dan trainierte und eben­falls einen neuen Kon­takt suchte. Und so kam es 1967 in Win­ti, weit­er­hin Kürzel für Win­terthur zum ersten Lehrgang mit Sug­imu­ra-Sen­sei und Freiburg­er Karatekas. deren Namen ich nicht vergessen habe: Wolf­gang Hage­dorn (der Blei­fuss) Eugen Müller (er zeigte fan­tastis­che Tech­niken und ange­wandte Katas gegen drei Geg­n­er, übri­gens, er kämpfte mit ver­bun­de­nen Hän­den) und Danträger Hans Jür­gen Rausch­er. Sug­imu­ra-Sen­sei zeigte Inter­esse am Karate- Auf­bau nach JKA in der Schweiz, und über­nahm 1967 auf all­ge­meinen Wun­sch das Train­ing im KBCW. Welch ein Arrange­ment. Er war für uns der Schlüs­sel zu dem Sport, den wir gesucht hat­ten. Für Kost und Logis sorgten anfänglich Heinz Bolanz und ich. 1967 fand in Win­terthur ein Lehrgang mit Kanaza­wa-Sen­sei statt. Für uns ein faszinieren­des Woch­enende. Frau Pfeif­fer, unsere Präsi­dentin bestand mit Erfolg als erste Frau in der Schweiz die Prü­fung zum ersten Dan. 1968 besuchte, für uns eine Leg­ende, der Chefin­struk­tor der JKA Nakaya­ma-Sen­sei Win­ti und leit­ete einen Lehrgang. Nach einem weit­eren Lehrgang bestand Otto Zim­mer­li mit einem sehr guten Prü­fungsergeb­nis unter Meis­ter Kanaza­wa den 1. Dan. Sugi-Sen­sei (ich erlaube mir in den weit­eren Aus­führun­gen das Kürzel Sugi) brachte uns Werte in das Train­ing mit, die uns bish­er gefehlt hat­ten. Ver­ständ­nis für Tra­di­tion und Etikette, innere Ruhe und Entwick­lung der Per­sön­lichkeit. (Wir began­nen Karate als ein ganzheitlich­es Kampfkun­st­sys­tem zu begreifen, siehe Leit­bild des SKR) Er schuf viele Kon­tak­te er war für uns die Brücke zum Aus­land. Grosse Meis­ter wie Nakaya­ma, Kanaza­wa, Ochi, Fuji­na­ga trainierten mit uns. Auch die Stun­den nach einem Lehrgang waren inter­es­sant und her­zlich. Die sym­pa­this­chen Grössen des Karate­s­portes zeigten nach dem Train­ing Inter­esse am pri­vat­en Kon­takt».

Alternativprogramm

Das Alter­na­tivpro­gramm war eine Alt­stadt­führung durch Züri (ja, liebe Basler und Bern­er, Züri ist immer eine Reise Wert 😊) und eine Schif­fahrt nach Küs­nacht.

Apéro und Uster Revival

Beim Apéro wur­den Wieder­se­hen gefeiert und alle genossen die Nähe zum See.

Tom­ma­so und Ralph.

Weil sehr viele Uster Karate­ka anwe­send waren, gab es auch ein Uster Revival Bild. Es wurde übri­gens viel nachge­fragt, wann die 3. Aus­gabe kommt. Ich muss mir da wohl etwas über­legen…

Eine grosse Auswahl an Uster Karate­ka. Schön wars…
Auch ein Uster-Karate­ka: Franz.

Festlicher Teil

In Küs­nacht wur­den wir in ein­er edlen Loka­tion erwartet: Dem Hotel Sonne. Wir set­zten uns an die grossen run­den 8er Tis­che (Kim Dojo liess sich vorher einen reservieren) und ver­bracht­en einen gesel­li­gen Abend bei Speis und etwas Trank.  Ich hat­te das Züri-Gschnät­zlete und es war sehr fein.

DJ minus8

Ironie, dass der DJ an diesem heis­sen April­t­ag minus8 hiess. Seine Musikauswahl begeis­terte die Karate­ka und so wurde bis zum Schluss der Kör­p­er gelock­ert.

Fazit und Ausblick

Ein gross­es Dankeschön an Heinz und Masoud, Ihr habt das echt gut hin­bekom­men. Und weil nach dem Dan­tag vor dem Dan­tag ist, näch­stes Jahr ste­ht Kim Dojo in der Pflicht. Lasst Euch über­raschen, Züri ken­nt Ihr nun ja schon ein biss­chen…