Gasshuku Bern 2023

Was wir so taten

Mein erstes Gasshuku war 1994 in Kon­stanz. In der Stadt hin­gen far­ben­fro­he Plakate, in denen auf den Anlass unter dem Mot­to «Karate Leben­sart am Bodensee» gewor­ben wurde. Dies kam mir in den Sinn, wenn ich die Gi in der Sonne trock­nen sah, beim Bier nach getanem Tageswerk den Anek­doten lauschte oder am Mor­gen beim Auf­ste­hen jeden Tag müdere Arme und Beine in Bewe­gung set­zte. 4 Tage Karate Leben­sart in Bern.

Was gibt es zur SKR Gasshuku Aus­gabe 2023 zu sagen? Begin­nen wir mit dem nahe­liegen­den, dem Train­ing. Die bei­den Sen­sei Ogu­ra und Kuri­hara kan­nten wir bere­its aus dem Oster­lager in Mür­ren. Vorgestellt wer­den müssen sie nicht, son­st hil­ft Dr. Google.

Knigge in Karate

Vor dem Train­ing wurde uns der Karate-Knigge, den es zu beacht­en gilt, erläutert. Das funk­tion­ierte super, es war keine einzige Ermah­nung während der Train­ings notwendig. Wir übten ja schon in Mür­ren.

Turnen vs. Karate

Shi­han Ogu­ra wie auch Sen­sei Kuri­hara legten den Fokus auf Karate vs. Turnübun­gen. Vor allem Sen­sei Kuri­hara spielte mit der richti­gen Ver­sion ein­er Übung und der «richtig falsch machen» Ver­sion, gefol­gt von  Yes? und No, No, No! Beein­druck­end war die präzise und kraftvolle Aus­führung der Tech­niken durch die Sen­sei. Ein Schw­er­punkt war der Bezug der Tech­niken zum Kumite. Es sollen gemäss den Sen­sei keine Trock­enübun­gen sein. Eine Tech­nik ist dann sin­nvoll, wenn sie anwend­bar ist.

Shi­han Ogu­ra brachte uns seine Sichtweise von Karate und Tech­niken näher. Zur kor­rek­ten Ver­sion ein­er Tech­nik gab er auch die Begrün­dung, warum es kor­rekt ist. Deut­lich spür­bar war sein Wun­sch, dass wir uns ern­sthaft mit dem Karte auseinan­der­set­zen, altes auf den Prüf­s­tand stellen und neue Lösun­gen find­en. Mit andern Worten: Dran­bleiben, forschen und weit­er schre­it­en.

Bunkai: KISS, Keep it Simple, Stupid

Wir macht­en die Katas Tek­ki Nidan, Gojushi­ho Dai, Sochin und Gan­gaku. Dazu zeigten die Sen­sei viele Bunkai und macht­en darauf aufmerk­sam, dass die ein­fache Vari­ante der Kom­plizierten vorzuziehen ist. Lieber etwas, das funk­tion­iert, als etwas, das gut aussieht.
Span­nend war, dass die Sen­sei uns selb­st die richtige Form suchen und find­en liessen. Sie zeigten die Lösung, danach mussten wir diese mit den Train­ingspart­nern selb­st im Ablauf der Kata repro­duzieren. Mir hat dieses Konzept gut gefall­en, weil selb­st erar­beit­etes bess­er haften bleibt als vorgekautes.

Prüfungen

Ich schaute den höheren Dan Prü­fun­gen zu und war beein­druckt. Die 1. Dan Prüflinge waren am andern Ende der Halle und ziem­lich weit weg. Der TK Chef Tom­ma­so Mini fasste zusam­men, dass es ins­ge­samt sehr gute Prü­fun­gen waren. Das dür­fen die Prüflinge als dick­es Lob nach Hause nehmen!

Kurzfristiger Biermangel

Das Karate Kai Bern und der Karate Klub Uni Bern haben einen tollen Job gemacht und uns ver­wöh­nt. Nur während ein­er Vier­tel­stunde war das helle Bier nicht auffind­bar. Bevor sich Hek­tik aus­bre­it­en kon­nte, war die Sup­ply Chain wieder hergestellt. Sog­ar am Son­ntag wur­den wir mit Würsten und Hal­lou­mi ver­sorgt.
Für alles, was Ihr geleis­tet habt und Eure Her­zlichkeit vie­len, vie­len Dank!

Die Ver­sorgungslage ist unter Kon­trolle. Glück­liche Gesichter allen­thal­ben.

Platzwahl

Das Bilden von 4 Rei­hen funk­tion­ierte sehr gut, es musste nicht ein­mal auf 4 durchgezählt wer­den. Etwas ver­wirrend war, dass ab und zu Karate­ka die Rei­he während des Train­ings wech­sel­ten und die Ord­nung durcheinan­der wirbel­ten. Dies im Gegen­satz zum Tanz beim Grillfest, wo wirbeln das Ziel war.

Ken San

Ken San war für die Über­set­zun­gen zuständig. Ein­mal meinte ein­er der japanis­chen Sen­sei, eine Tech­nik sei stark zu machen. Die Über­set­zung lautete dann: Und dann müsst ihr «brrrrr». Erheiterung allen­thal­ben. Es war zu sehen, die Sen­sei und Ken ver­ste­hen sich gut. Bleibt, Ken für den Ein­satz zu danken.

Danke Schön!

Neben den bei­den Bern­er Karate Klubs gebührt den japanis­chen Sen­sei und dem SKR Train­erteam ein gross­es Dankeschön für die Hin­ter­grun­dar­beit und Train­ings. Und allen Karate­ka, die mit ihrer Offen­heit, Fre­undlichkeit und Lei­den­schaft für das Karate diese 4 Tage wie im Flug verge­hen liessen.

Shi­han, Sen­sei und SKR Train­er.

Und sonst noch

In Bern war zeit­gle­ich Buskers, das Strassen­musik­fes­ti­val. Für jeden Geschmack fan­den sich Musik, The­ater und Kuriositäten.

Stel­lvertre­tend das Schild­kröten­ren­nen, bei dem in die Ped­alen getreten wer­den musste, um die Viech­er vor­wärts zu bewe­gen. Im Prinzip wie beim Karate. Ohne sich anzus­tren­gen gibt es kein Vor­wärt­skom­men.

Neue T‑Shirts

Die T‑Shirts haben eine neues Logo, das etwas klein­er daherkommt. Mir gefällt es sehr gut.

Fazit

Das Gasshuku 2023 war ein voller Erfolg und es bleibt nur zu sagen: Nach dem Gasshuku ist vor dem Gasshuku. Und die Herb­staus­gabe ste­ht vor der Tür. Bis bald!

Kim Dojo spezifisch

Dieses Jahr war Kim Dojo zahlre­ich wie sel­ten vertreten. Ago, Dar­i­ja, Gabi, Gina, Judith, Markus, Philippe, Ralph waren für min­destens einen Tag in Bern. Hier der Beweis:

Kim Dojo Del­e­ga­tion im Gi.

Nochmals im Gi.

Kim Dojo Del­e­ga­tion in Ziv­il.

Gabi, die Senseis und der Wein

Gabi offerierte den japanis­chen Sen­sei eine Flasche guten Weins und sass danach am Sen­sei Tisch. Well done! Gerücht­en zufolge soll sie einen Hin­weis bezüglich ihrer Karate­lauf­bahn erhal­ten haben. Wie immer ist die Berichter­stat­tung hier diskret und es wer­den keine Hin­weise gegeben.