Karate-Kick Do

Soccer-01Soccer-01Soccer-01Soccer-01

Ernesto

Inter­view mit Ernst Schnur­ren­berg­er,  Präsi­dent Kim Dojo Zürich und kün­ftiger Leit­er des 4K

Kim Dojo Zürich wird zum Karate Kick Do Dojo. Das Train­ing wird in unter­schiedlichen Turn­hallen und Leis­tungsstufen stat­tfind­en. Um den Mit­gliedern die Begeg­nung weit­er­hin zu ermöglichen, wird das 4K (Karate Kick Kul­tur Kim) Lokal eröffnet. Nach­dem an der let­zten Vor­standssitzung ein­schnei­dende Beschlüsse gefasst wur­den, beschloss der Vor­stand des Kim Dojo Zürich die Mit­glieder und die Oef­fentlichkeit raschmöglichst zu informieren, um Kom­mu­nika­tion­span­nen vorzubeu­gen.

Markus Pfis­ter: Herr Schnur­ren­berg­er, wie fühlen Sie sich?

Ernst Schnur­ren­berg­er: Entspan­nt. Wie Sie wis­sen, hat­ten wir eine sehr anstren­gende Woche, welche für unseren Vere­in bedeu­tungsvoll sein wird. Der Vor­stand kann auf das erre­ichte Ergeb­nis stolz sein.

Markus Pfis­ter: Sie sprechen in Rät­seln. Worum geht es?

Ernst Schnur­ren­berg­er: Um die Zukun­ft des Kim Dojo Zürich. Wie sie wis­sen, haben wir immer und immer wieder Wer­beak­tio­nen ges­tartet, um die Zukun­ft des Vere­ins sich­er zu stellen. Die Aktio­nen zeigten auch par­tiellen Erfolg, aber den Durch­bruch kon­nten wir damit nicht erre­ichen.

Markus Pfster: Durch­bruch?

Ernst Schnur­ren­berg­er: Unser Ziel ist eine grosse Mit­glieder­ba­sis, auch an jun­gen Leuten, welche in Zukun­ft den Vere­in mit­tra­gen. Wir wer­den ja nicht ewig im Dojo sein. Es scheint, dass mit Karate allein der Vere­ins­fortbe­stand nicht zu erre­ichen ist. Ein Indi­an­er­sprich­wort sagt: “Wenn Du ein totes Pferd reitest, so steige ab”. Der Vor­stand ist zum Schluss gekom­men, dass wir mit ein­er reinen Karate-Strate­gie unsere Ziele nicht erre­ichen wer­den.

Markus Pfis­ter: Das ver­ste­he ich nicht. Karate befähigt doch die Leute, sich durchzuset­zen und im Leben eine klarere Hal­tung einzunehmen. Das sollte doch der Durch­schlagskraft des Vere­ins ent­ge­genkom­men.

Ernst Schnur­ren­berg­er: Schauen Sie, der Punkt ist nicht das Karate. Der Punkt ist die geän­derte Erwartung­shal­tung der Trainieren­den. Während früher Anstren­gung und Schweiss als Moti­va­tion genügten, wird die im Karate notwendi­ge Diszi­plin (zur Ver­mei­dung von Ver­let­zun­gen, anm. des Inter­view­ers) zunehmend als Anachro­nis­mus emp­fun­den. Die heutige Gen­er­a­tion von trainieren­den erwartet spielerische Ele­mente, Sport und Fun. Mit Karate alleine kön­nen wir das Fun nicht bieten, Kumite (Kampf) ist nun mal eine ern­sthafte Sache.

Markus Pfis­ter: Wie wollen sie denn das spielerische Ele­ment ins Dojo brin­gen?

Ernst Schnur­ren­berg­er: Ganz ein­fach. Alle grossen Würfe sind ein­fach. Wir diver­si­fizieren. Schon seit etwa 2 Jahren wird bei uns zum Ein­laufen Fuss­ball gespielt. Die Leute sind richtig gehend ver­rückt danach. Dies müssen wir zu unserem Vorteil aus­nützen. Wir bieten den Leute eine Mis­chung aus Karate und Fuss­ball an: Karate-Kick-Do.

Markus Pfis­ter: Ich glaube nicht, dass das allen Mit­gliedern gefall­en wird.

Ernst Schnur­ren­berg­er: Das ist uns klar. Schauen Sie, es ist wesentlich, wie wir den Leuten den Beschluss der Umwand­lung in ein Karate-Kick-Do Dojo kom­mu­nizieren. Wenn die Trainieren­den sich ein­be­zo­gen und ernst genom­men fühlen, sehe ich keine unüber­windlchen Schwierigkeit­en.

Markus Pfis­ter: Im Juli sind Vor­standswahlen…

Ernst Schnur­ren­berg­er: Das ist für mich über­haupt kein Argu­ment. Wir müssen unseren Weg gehen, und ich denke, dass dieser Vor­stand im Ver­gle­ich zu den ver­gan­genen Peri­o­den tat­säch­lich etwas bewegt. Zudem hat der Vor­stand im Kumite (Freikampf) ja gute Argu­mente…

Markus Pfis­ter: Wie geht es nun weit­er?

Ernst Schnur­ren­berg­er: Ab näch­stem Train­ing haben die Trainieren­den einen Fuss­ball mitzubrin­gen. Der Vor­stand ist daran, Aus­rüs­tungsspon­soren zu suchen. Wir rech­nen mit­tel­fristig mit 200–300 Mit­gliedern. Deshalb sind wir auch auf der Suche nach neuen Train­ingslokalen.

Markus Pfis­ter: Ändert dies nicht die Struk­tur des bis anhin recht familären Vere­ins?

Ernst Schnur­ren­berg­er: Wir müssen mit der Zeit gehen. Die Trainieren­den erwarten heute eine ziel­gerichtete Förderung. Es ist ein Trend zur all­ge­meinen Spezial­isierung bemerk­bar. Ich bin per­sön­lich auch nicht ganz glück­lich, dass wir nun nach Leis­tungsstufen getren­nt in ver­schiede­nen Hallen und zu ver­schiede­nen Zeit­en trainieren wer­den. Aber es gibt ja immer noch gemein­same Tre­ff- und Berührungspunk­te. Der Vor­stand sieht, dass er hier gefordert ist.

Markus Pfis­ter: Das sieht nach ein­er Grat­wan­derung aus.…

Ernst Schnur­ren­berg­er: Das ist Lead­er­ship. Ich wurde Präsi­dent, um das Dojo weit­er zu brin­gen, und das wer­den wir tun. Die Alter­na­tive ist die, dass die gle­ichen Leute in 20 Jahren in der Senioren-Gruppe ihre Katas machen und dann zu Kaf­fee und Kuchen zusam­men sitzen.

Markus Pfis­ter: Das wäre so schlecht auch wieder nicht.

Ernst Schnur­ren­berg­er: Quatsch. Mit dieser “Vision” holen wir nie­man­den mehr ab. Nein, wenn unsere Expan­sion­spläne klap­pen, wäre als näch­stes die Grün­dung der Kim-Dojo Enter­taine­ment AG zu pla­nen.

Markus Pfis­ter: Karate, Fuss­ball und Bier?

Ernst Schnur­ren­berg­er: Es kann auch etwas anderes als Bier sein, wir wollen ja junge Leute ansprechen und haben da unsere Ver­ant­wor­tung. Zurück zum The­ma. Ich denke, Kim Dojo muss zum glob­alen Ser­vice-Dien­stleis­ter wer­den. Im Kim-Dojo-Lokal (4K Karate Kick Kul­tur Kim Dojo) kön­nen sich dann die Trainieren­den, welche sich wegen der ver­schiede­nen Train­in­szeit­en nach dem Train­ing nicht mehr sehen, verabre­den und tre­f­fen. Sie sehen, unsere Strate­gie ist durch­dacht: Wir deck­en Bedürfnisse ab (gezielte Förderung in unter­schiedlichen Leis­tungsstufen) und schaf­fen Defizite (Begeg­nun­gen find­en nicht mehr statt) und schaf­fen eine Ersatzbe­friedi­gung (4K) und ver­di­enen zwei mal: An den Mit­glieder­beiträ­gen und den 4K-Ein­nah­men.

Übri­gens kön­nen sich unsere Mit­glieder an einem Logo-Wet­teb­werb beteili­gen. Der/die Gewin­ner­In erhal­ten 1 Jahr lang Gratis­train­ing.

Markus Pfis­ter: Ernst Schnur­ren­berg­er, vie­len Dank für dieses auf­schlussre­iche Inter­view. Ich werde jet­zt gle­ich den Fuss­ball auf­pumpen gehen. Und mir die passende Leis­tungsstufe über­legen.