Karate und Demut die Zweite

Falls es wiederkehrende Leserin­nen dieser Beiträge gibt, da war schon mal etwas. Demut tönt an sich schon ältlich. Warum nun schon wieder?

Warum machen wir Karate? Es scheint sich je nach Lebens­ab­schnitt, in dem Frau ste­ht, zu ändern. Wie auch Sug­imu­ra Sen­sei im Inter­view sagt, in jun­gen Jahren zählt der Erfolg und irgend­wann über­wiegt der Aspekt, dass es vom Kör­p­er her noch geht. Voilà, das erste Mal Demut: Dankbar sein, dass es noch geht und weit­er gehen wird.

Jet­zt fühlen sich die Jün­geren in Sachen Demut aus­geschlossen — müssen sie aber nicht: In den let­zten Wochen durfte ich Schönes erleben. Ich übte 2 Stun­den lang mit ein­er Fre­undin, die sich dafür Zeit nahm, Gion. Ich durfte in einem Dojo in Paris am Train­ing mit­machen, in dem ich eigentlich nichts ver­loren hat­te. Im Dojo selb­st gab ich mein erstes Train­ing und erhielt Auf­munterung — und am Train­ing selb­st kamen auch einige, die den Weg länger und/oder schneller gehen. Die Botschaft dabei: Wir unter­stützen Dich. Wun­der­bar! Und zulet­zt boten Leute aus dem SKR ihre Hil­fe an — ein­fach so. Voilà, Ihr macht diese Erfahrung auch, denn es ist etwas, das im Karate “Spir­it” enthal­ten ist. Das führt zu Dankbarkeit und wieder zum Titel im Beitrag.

Natür­lich hat alles seinen Preis, nichts ist eine Ein­bahn­strasse. Im Karate heisst die Währung “Bier holen”, nein, ern­sthaft: Die Währung heisst Respekt. Schliesslich zeigen uns die Train­er durchs Train­ing geben, dass wir ihnen wichtig sind. Wir soll­ten dies umgekehrt auch tun, ohne blind­en Gehor­sam, als Trainierende wis­sen wir ganz genau, wann “die da vorne” recht hat.

Und zum Schluss: Jed­er Train­er hat wieder eine Trainer­in,  der Kreis schliesst sich. Voilà.

Foto: Car­da­da Cimet­ta. Man kann auch von Gorde­vio her hochlaufen.