Koppelungsfähigkeit? Trainer.innen Modul 4 “Allgemeine Trainingslehre”

Das 4. Modul der SKR Trainer.innen Aus­bil­dung fand im schö­nen Dojo des Kara­te Kai Basel statt. Der gefe­der­te Boden brach­te mei­ne Sprung­ge­len­ke wie­der ins Schwärmen…

Das Kara­te Kai Basel sorg­te auch für den Nach­schub an Glu­ko­se. Es gab Äpfel und die berühm­ten Scho­ko­la­den­ei­er mit den Punk­ten, ohne hier einen Gross­ver­tei­ler nament­lich zu nen­nen. Herz­li­chen Dank für die Gastfreundschaft!

Ein Dojo ist ein Dojo ist ein Dojo.

Pünkt­lich um 10 Uhr star­te­te Lam­ber­to Grip­pi mit dem Theo­rie­block. Chri­sti­an Mund­wi­ler wirk­te als Assistenz. 

Unse­re Instruktoren.

Trainingslehre

Wir lern­ten die Grund­la­gen zur Trai­nings­leh­re und mach­ten uns Gedan­ken, wel­che Fähig­kei­ten uns ermög­li­chen, Kara­te aus­zu­üben. Es sind vie­le, im Kurs wur­den die wich­tig­sten bespro­chen. Eine umfas­sen­de Liste zu den koor­di­na­ti­ven Fähig­kei­ten fin­det Ihr hier auf Wikipedia.

Theo­rie­block am Morgen.

Koppelungsfähigkeit

Als Bei­spiel die Kop­pe­lungs­fä­hig­keit. Dar­un­ter wird die Ver­bin­dung von Teil­be­we­gun­gen zu einem geord­ne­ten Bewe­gungs­ab­lauf ver­stan­den. Kommt uns das bekannt vor? Wenn bei Mae Geri / Oi Zuki Jod­an Hand und Fuss gleich­zei­tig die Bewe­gung abschlies­sen, haben wir Bewe­gun­gen gekop­pelt. Und wie wir wis­sen, ist das nicht so ein­fach, weil Hand und Fuss unter­schied­li­che Geschwin­dig­kei­ten haben.

Dynamisches Gleichgewicht

Wei­ter spra­chen wir über z.B. über dyna­mi­sches Gleich­ge­wicht, salopp gesagt wenn wir bei einem Mae Geri eigent­lich nach Vor­ne umfal­len wür­den, durch das Stop­pen der Bewe­gung jedoch ein dyna­mi­sches Gleich­ge­wicht errei­chen und eben nicht umfal­len. Je wei­ter wir das dyna­mi­sche Gleich­ge­wicht aus­rei­zen, um so kraft­vol­ler wird die Technik.

Praxis: Trainingsgestaltung

Die Trai­nings­ge­stal­tung hat­te einen wich­ti­gen Anteil. Wie wer­den Akzen­te gesetzt, wie wird eine Bewe­gung auf­ge­baut? Am Nach­mit­tag hat­ten wir dann viel Gele­gen­heit, zu üben.

5 Trainingseinheiten

Chri­sti­an mach­te eine kur­ze Ein­heit zum The­ma Oi Zuki. Und dann ver­teil­te er mit einem brei­ten Grin­sen Kärt­chen, auf denen bekann­te Kom­bi­na­tio­nen stan­den. Wir wur­den in 5 Grup­pen auf­ge­teilt und muss­ten eine Lek­ti­on erar­bei­ten, bestehend aus Kihon, Kum­ite, Kata. Wer sich auf einen ent­spann­ten Nach­mit­tag ein­stell­te, wur­de ent­täuscht. Es waren 5 schweiss­trei­ben­de Trainingseinheiten! 

Unse­re Trai­nings­grup­pe, Abtei­lung Kumite
Noch­mals Kumite.

Nach jeder Ein­heit arbei­te­ten wir Check­li­sten durch, Chri­sti­an spiel­te den Advo­ca­tus Dia­bo­li und brach­te sei­ne Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge ein. Abge­run­det wur­de das Feed­back durch die Trai­nie­ren­den und Lam­ber­to, der jeweils die wich­tig­sten Punk­te zusammenfasste.

Was ich noch zu sagen hät­te (es war eine gan­ze Menge).

Realitätsnah

Das Set­up war sehr rea­li­täts­nah, auch wenn das Trai­nings­pu­bli­kum die Kom­bis und Tech­ni­ken schon kann­te – Feed­back für Ver­bes­se­run­gen gibt es in unse­rem schö­nen Sport immer. Es zeig­te sich, wer im Dojo schon vie­le Trai­nings lei­te­te oder wer als Roo­kie am Anfang der Trainer.innen Lauf­bahn steht. Die Durch­mi­schung emp­fand ich als gros­sen Vor­teil, weil so Erfah­run­gen wei­ter­ge­ge­ben und Gewohn­hei­ten hin­ter­fragt wurden.

Z.B. fand die Mög­lich­keit, einen Kreis zu bil­den, damit alle hören und sehen, gros­sen Zuspruch.

Ich fin­de das Trainer.innen Modul ein tol­les SKR Ange­bot, das von mög­lichst vie­len genutzt wer­den soll­te. Es gibt vie­le Inputs auch für das eige­ne Kara­te, und Din­ge wei­ter­ge­ben ist eine beglücken­de Sache.

Wieder mal Quiz Time

Hier könnt Ihr Euer Wis­sen testen und Euch ggf. für die 5. Staf­fel des SKR Trainer.innen Moduls anmel­den. Mög­li­che Ant­wor­ten sind Ja / Nein / Begrün­dung / Joker

  1. Beim Trai­ning hat sich bewährt, die Ziel­be­we­gung mög­lichst kor­rekt immer wie­der zu zeigen
  2. Klat­schen anstatt Zäh­len ist eine Mög­lich­keit, eine Bewe­gung zu rhythmisieren
  3. Die Trai­ne­rin soll­te beim Trai­ning mög­lichst mit­be­we­gen, um die Trai­nie­ren­den zu motivieren
  4. Im Kara­te soll Dis­zi­plin herr­schen. Dar­um steht der Trai­ner immer Fron­tal vor der Klasse
  5. Kommt jemand zu spät ins Trai­ning, grüsst sie und macht ohne die andern zu stö­ren, mit
  6. Ein Bun­kai muss funk­tio­nie­ren. Die stren­ge Anleh­nung an die Kata ist sekundär
  7. Die gros­se Her­aus­for­de­rung der Trai­ne­rin ist, her­aus­zu­fin­den war­um eine Bewe­gung für einen Trai­nie­ren­den nicht funk­tio­niert und wie sie funk­tio­nie­ren könnte
  8. Eine Bewe­gung x mal wie­der­ho­len ist sinnlos
  9. Die Trai­nie­ren­den müs­sen geführt wer­den. Explo­ra­ti­ve Ansät­ze wie Grup­pen­ar­bei­ten über­for­dern die Meisten
  10. Wenn die Trai­ne­rin mit einer Bewe­gung Mühe hat (ver­letzt, son­sti­ges Pro­blem), soll sie die Bewe­gung nicht durch jeman­den zei­gen las­sen, der die Bewe­gung beherrscht. Dies unter­gräbt die Auto­ri­tät der Trainerin

Anhand der Fra­gen, die hier poin­tiert for­mu­liert sind, lässt sich schön über das Trai­ning geben nach­den­ken. Und genau das ist in mei­nen Augen das Ziel des SKR Trainer.innen Moduls: Sich zu hin­ter­fra­gen, Inputs auf­neh­men und von den erfah­re­nen Trainer.innen lernen.

Wo ein Wil­le, ist Karate.

Danke

Dan­ke dem SKR Instruk­to­ren Team für den Ein­satz. Wir schät­zen das wirk­lich sehr.