Kumite
In der Eingangsseite steht etwas von “hier und jetzt”. Dies ist das Bild dazu. Steffi trainiert zwar nicht mehr bei uns, aber das Bild gefällt mir immer noch sehr gut, auch wenn es etwas unscharf ist. Das ist Karate. Bedingungslose Konzentration auf den Moment. Wer dies im Freikampf nicht tut, macht unliebsame Erfahrungen.
Karate ist Kampfsport. Nebst der Grundschule “Kihon”, den vorgegebenen Bewegungsformen “Kata” bei welchen ein stilisierter Kampf mit unsichtbaren Gegnern gefochten wird, ist das Kampftraining (Kumite) das dritte Bein des traditionellen Karatetrainings.
Im Freikampftraining gilt es, gegen den Gegner “Uke” zu punkten. Dies geschieht durch Anwenden einer Karatetechnik, welche so präzis ausgeführt sein muss, dass die Wirksamkeit klar zutage tritt und dem Gegner kein Schaden zugefügt wird. Wir machen kein Vollkontakt-Training, aber wir sind auch kein Streichelzoo.
Obwohl gerade die Unterstufe oft aufs Kumite “brennt”, wird das Kumtie aufgebaut, indem man z. B. versucht, den Gegner mit der offenen Hand an Schulter und Po zu treffen.
Hier vorab ein paar Regeln die helfen, die Kämpferkarriere zu starten.
- 1: Distanz halten.
- 1a: Wer immer Distanz hält, ist zwar sicher, macht aber keinen Punkt. Es sei denn, der Gegner verliert die Geduld und greift an und ein Konter gelingt. Manchmal.…
- 2: Näher rangehen.
- 2a: Auch schnell genug weggehen.
- 3: Im Rücken besteht beschränkte Sicht.
Was für die Zuschauer manchmal etwas langweilig aussieht, sind die “lock ins” bei denen die Kämpfenden sich gegenseitig beobachten und auf die Gelegenheit warten, ihre Technik zu landen. Es ist wie bei einem Gewitter, der Blitz liegt in der Luft, es knistert — aber wann’s donnert (in Mundart: “häscheret”) weiss niemand. Im Sportkarate geht die Tendenz dahin, dem Zuschauer “mehr” zu bieten indem spektakuläre Techniken mit mehr Punkten belohnt werden. Wie schon erwähnt, betreiben wir traditionelles Karate, es zählt die wirksamere Technik.