Neues aus dem Home Dojo
ホーム道場からのニュース Homu Dojo kara no Niusu. Im Japanischen gibt es erstaunlich viele Anglizismen, was für das Lernen praktisch ist. Als Gegenleistung muss man die Katakana lesen können, weil Anglizismen in diesen geschrieben werden. Es geht in diesem Beitrag aber nicht um Japanisch, sondern um die Art und Weise, wie wir trainieren. Seit einem Jahr sind wir nun mehr oder weniger unsere eigenen Sensei, und die Kontakte, online oder persönlich mit Karateka, die einem weiter helfen, sind noch wichtiger geworden. Zurückblickend hat sich mein Training zu Hause verändert und davon möchte ich Euch erzählen:
Weniger ist mehr
Nicht gleich das ganze bekannte Karate-Universum beüben, wenn wir zu Hause trainieren. Also z.B. korrekte Fussstellung nach der Technik, korrektes Hikite oder korrekte Ausführung einer Kata-Sequenz. Letzteres finde ich sehr hilfreich, es gibt für mich bei Hejan Yondan (Yoko Geri Keage mit Uraken / Empi) und Hejan Godan (Nukite / Manshi Uke) Schlüsselstellen, die ich oft wiederhole. Damit es nicht roboterhaft wird, kann man sich nach jeder Sequenz die Frage stellen: Wie war das Gefühl? Was war gut, was könnte besser sein?
Noch weniger ist noch mehr
Jede hat ihre Kata, an der sie sich abarbeitet. Für mich ist das die lange beiseite gelegte Jion. Eine besonders herausfordernde Kombination finde ich die 3 Tate Shotei Ukes in Kiba Dachi. Die Hüfte hinten stehen lassen, den Fuss vorschieben und im letzten Moment aus der Drehung mit vollem Hüfteinsatz den Shotei Uke setzen und zum Schluss einen sauberen Kiba Dachi stehen. Das fand ich etwas heftig. Aufgrund meiner “Klagen” bekam ich in einer Privatstunde die Anregung, es mal nur mit den Füssen ohne Hände zu versuchen. Und ganz langsam. Nach dem Motte, wenn es unten stimmt, kann es auch oben zum Stimmen kommen.
Ihr seht, worauf ich hinaus will.
Fokus oder kein Fokus
Vor jedem Training zu Hause kann man sich einen Fokus aussuchen, der dann beim Üben verfolgt wird. Auch das Gegenteil ist möglich, keinen Fokus zu setzen und einfach das tun, was gerade einfällt. Letztere Methode ist z.B. nach einem nicht so tollen Tag, den wir mit Karate gut ausklingen lassen möchten, empfehlenswert. Sozusagen Karate-Schokolade für die Seele. Wichtig scheint mir der Versuch, bewusst zu üben.
Fehlende Korrektur
Das ist ein nicht wegzudiskutierendes Problem. Abhilfe könnt Ihr mit einem Spiegel oder einer Webcam schaffen. Dann könnt Ihr Euch sehen und korrigieren. Fussstellung und Gefühl bei der Technik lassen sich auch ohne Hilfsmittel beurteilen. Es liegt einfach viel mehr Verantwortung für das Training bei uns, und daran können wir wachsen.
Wieder einmal Form und Form
Form und Form ist nicht dasselbe (hier). Die Gussform, der wir genügen sollen, ist vorgegeben. Auf dem Weg dorthin finden wir unsere eigene Form. Z.B. in dem wir im Training bewusst Schwerpunkte setzen.
In dem Sinne: Bleiben wir einfach dran.