Viele Inputs
Am Samstag 15.2.2025 fand in Lenzburg der bereits traditionelle Technische Workshop statt. Er richtet sich an Dojo-Leiter, Trainerinnen, Schiedsrichter und anderweitig interessierte. Vom Kim Dojo nahmen Ralph und ich teil. Die hier gezeigten Fotos stammen von der Facebook-Seite des SKR.
Nach Abschluss eines intensiven Tages bleibt das Fazit, dass der Workshop eine grosse Bereicherung für Karateka ist und ein breites Zielpublikum anspricht. Versteht diesen Beitrag durchaus als Werbespot.
Was die Karateka von den Lerninputs mitnehmen, ist individuell. Am Schluss hatten alle etwas im «Chrättli», das sie weiter vertiefen können.
Ehrung von Lamberto und Masoud
Die beiden haben ihre 5. Dan Prüfung erfolgreich abgelegt. Die Prüfung sei streng gewesen und dennoch erhielten die Prüflinge eine sehr gute Bewertung. Da schliessen wir uns den Glückwünschen gerne an!

Die erfolgreichen Prüflinge mit ihren grossen Urkunden.
Klare Struktur
Der Workshop entwickelt sich und hat eine klare Struktur bekommen. Zuerst arbeiteten wir uns an den Heian Katas 1–5 und Jitte ab. Hier ging es um die Basics und immer wieder darum, wie die Basics Stufen- und altersgerecht vermittelt werden können. Es waren Karateka aus Dojos mit vielen Kindern und solche mit nur Erwachsenen vertreten. Die Diskussionen und Inputs waren sehr hilfreich. Der Seitenwechsel zwischen Trainer und trainierendem bietet Raum für neue Einsichten. Geblieben ist mir die Ansage, dass schwierige Techniken nicht «vereinfacht» werden sollten. Ich nahm für mich mit: Aufgliedern von Techniken in Einzelschritte ist ok, jedoch keine Abstriche bei dem, was die Technik verlangt. Schliesslich berücksichtigt das Prüfungsprogramm bereits die unterschiedlichen Stufen mit den entsprechende Fähigkeiten.

In der Halle war es eher frisch und die Plätze auf dem Tatami heiss begehrt.
Kampfkombinationen
Nach einer kurzen Pause war es Zeit für die Kampfkombinationen. Hier meinten die Instruktoren, dass die Ausführung während der letzten Prüfung in Lenzburg Luft nach oben hatte. Die Techniken seien verwischt gewesen. Heisst, es war kein klarer «Führfuss» (Hinter- oder Vorderfuss, je nachdem) erkennbar. Das war einer meiner «Klick» Momente und ein Input, mit dem wir arbeiten können. Es wurde übrigens versprochen, dem Thema Kampfkombis in Zukunft mehr Zeit in den Zentraltrainings einzuräumen.
Die Instruktoren wechselten sich munter mit Inputs ab. Es ging vor allem darum, dass die Techniken den «Ippon» Kriterien entsprechen müssen. Wir wurden Schritt für Schritt auf das Sahnehäubchen Schiedsrichtern vorbereitet. Als Trainer oder Trainerin wird oft zu viel gewollt. Wir wurden angehalten, uns zu fokussieren. Am Beispiel einer Kampfkombination wurde der Schrittweise Aufbau durchgespielt, mit der Distanz, Timing und Präzision beübt wurden.
Langsam rauchte der Kopf, doch es war noch lange nicht Schluss.
Was für ein Luxus
Wir durften den Luxus geniessen, dass das Kader Kumite und Kata zeigte und wir uns nach einem Theorieblock mit roter und weisser Fahne bewaffnet dem Leben als Judges stellten. Es war lehrreich. An der JKA WM in Japan dachte ich ab und an, warum geben sie den Punkt nicht bzw. warum war das ein Punkt. Nun wurde mir vor Augen geführt, dass es eine Frage von Sekundenbruchteilen ist, um zu bewerten. Erfreulicherweise lag ich mit meinen Urteilen nicht völlig neben der Mehrheit der Richtenden. Tommaso meinte jedoch 2 Mal, ob ich mir sicher sei. Und bei einem Ippon, den die meisten gaben, meinte Beni trocken, die Faust sei am Kinn vorbei gewesen.
Die Kata-Bewertung war etwas weniger Stress, immerhin steht die ganze Zeit zur Urteilsbildung zur Verfügung. Dafür sind die Unterschiede manchmal minim. Ich hatte den Eindruck, dass sich die Schiedsrichter-Lehrlinge bei den Katas einiger waren als beim Kumite.
Tommaso meinte, Judge könne jede und jeder werden. Der Aufbau des Workshops, in dem beide Sichten verbunden wurden, dürfte zumindest den Gedanken «werde Schiri» fördern.

Alle lauschen konzentriert. Denn bald kommt der Praxistest…
Dann war nach 7 Stunden Schluss. Viel mehr wäre auch nicht mehr gegangen, es war schon sehr intensiv.
Nochmals ein herzliches Dankeschön den Instruktoren und dem Kader. Ich fand es eine der besten Trainingseinheiten, die ich beim SKR geniessen durfte. Und damit sei auch gesagt, dass sich bei der nächsten Ausgabe eine Teilnahme wirklich lohnt.